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Jiu Jitsu

柔術

 

Jiu Jitsu (jap. für sanfte/nachgebende Kunst - auch Ju Jitsu oder Ju Jutsu) ist eine japanische Kampfkunst deren Wurzeln weit in die japanischen Kriegerkasten der Bushi bzw. Samurai zurückreicht.
Dort übte man sich nicht nur in verschiedenen Waffenkünsten (Schwert, Speer, Bogen, usw.) sondern auch in verschiedenen unbewaffneten Kampfstilen.

Mit der Zeit kristallisierte sich in der Entwicklung der verschiedenen japanischen Kampf-Schulen das Prinzip heraus im Kampf mit dem Gegner nicht Kraft gegen Kraft einzusetzen, sondern sich die Kraft des Gegners zu Nutze zu machen und sie so umzuleiten das sie gegen den Angreifer eingesetzt werden kann.

Eine wichtige Rolle dabei spielte die 1632 gegründete Yoshin-Ryu (Weiden (herz) Schule) des japanischen Arztes Akiyama Shirobei Yoshitoki, der nach einigen Studien in China nach Japan zurückkehrte und dort an einem Wintertag beobachtete wie die starren Äste einer Kiefer unter der Last des darauf liegenden Schnees abbrachen, die dünnen Äste einer Weide sich hingegen bogen bis der Schnee herunterfiel.
Dieses Prinzip “Nachgeben, um zu siegen” bildete die Grundlage seiner neuen Kampf-Schule.

Im Zuge der politischen Umgestaltung Japans Ende des 19. Jahrhunderts und dem damit einhergehenden Niedergang der Kriegerkaste gerieten die alten Kampfkünste immer mehr in Vergessenheit.

Dr. Erwin Bälz lehrte seit 1876 Medizin an verschiedenen Universitäten in Japan. In dieser Zeit lernte er in Tokio einen jungen Studenten namens Jigoro Kano kennen, der sich schon länger intensiv mit dem Studium verschiedener alter Kampf-Schulen beschäftigte. Kano entwickelte später das Judo.

Bälz war begeistert von den Prinzipien und Möglichkeiten der alten Kampfkunst, schrieb darüber mehrere Artikel und Berichte die auch in Europa auf großes Interesse stießen und leistete damit einen wichtigen Teil zum Wiederaufleben der alten Kampfkunst.

1905 kehrte er nach Deutschland zurück und warb hier weiter für Jiu Jitsu.
Ein Jahr später kamen zwei Schiffe der japanischen Marine zu einem Freundschaftsbesuch nach Kiel. Ihre Besatzung führte zu Ehren Kaiser Wilhelm II. einige Jiu Jitsu Techniken vor, von denen dieser so begeistert war, dass er sie in verschiedenen Einrichtungen, unter anderen durch Erich Rahn, lehren lies. 

Wir lehren Myo Shin Ryu JuJitsu nach Soke Allan Tattersall und seinen Schülern.



Das Technikspektrum umfasst dabei:

Fallschule (Ukemi-Waza)
Das richtige Fallen und abfangen von Stürzen, u. a. durch abrollen.

Schlag-, Tritt- und Stoßtechniken
(Uchi, Geri, Zugi-Waza)
Möglichst gegen empfindliche Stellen des Körpers. (Atemi)

Würfe
(Nage-Waza)
Das zu Boden bringen des Gegners.

Hebel
(Kansetsu Waza)
Schmerzhafter Druck auf Schwachstellen des Körpers (Gelenke).

Würgetechniken
(Shime-Waza)
Unterbrechen der Sauerstoffzufuhr durch abdrücken von Luftröhre oder Blutgefäßen.

Festlegetechniken
(Katame/Osae-Waza)
Das unter Kontrolle bringen und Halten eines Gegners, oft unter zu Hilfename von Hebel- oder Würgetechniken.